Typisches Handbeil aus Papua Neuguinea

IRIAN YAYA (Indonesischer Teil von Papua Neuguinea) vom Stamm der ASMAT des BALIEM HOCHLANDES, Umgebung PUNCAK JAYA. Im Bereich des BALIEM HOCHLANDES befindet sich auch der Stamm der DANI mit ähnlichem Kulturgut.

Beschreibung:

Typisches Handbeil mit einer allseitig polierte Steinklinge. Die Steinklinge ist aus einem dunklen, sehr harten, leicht grünlichen Diorit gefertigt.

Die Handschäftung besteht aus einer Bastflechtung, mit Pufferunterlage zur Steinklinge aus pappartigem Material und Holzteilen. Am Ende der Schäftung befindet sich in den meisten Fällen eine Trageschleife.

Aufgrund der schwierigen Materialbeschaffung und Herstellung wurden diese Handbeile oft aus alten abgebrochenen Steinbeilklingen hergestellt. Daher können diese Steinklingen schon sehr alt sein, da die Steinklinge für sich allein schon ein Wertobjekt darstellte und bei Bedarf immer wieder neu geschäftet wurde.

Abmessungen, der Handbeile, Mittelmaß (LxBxD): 210x46x32 mm,

Gewicht: ca. 150-220 g

Verwendung allgemein:

Diese Handbeile dienen hauptsächlich zu zeremoniellen Zwecken. Handbeile, Beilklingen aus Stein und geschäftete Steinbeile gehören zum Brautpreis einer Frau und bilden einen wichtigen Bestandteil des Familienbesitzes. Inwieweit sie für die tägliche Arbeit verwendet wurden ist He-Artefakte nicht bekannt.

Verwendung zeremoniell:

Zum Zeichen der Trauer hackt sich eine Frau (bei manchen Stämmen auch der Mann) mit diesem speziellen Steinwerkzeug nach dem Tod ihres Mannes oder eines Angehörigen ein Fingerglied ab.

Manchmal sieht man Frauen oder Männer, denen fehlen alle oberen Fingerglieder einer Hand und oft schon einige der zweiten Hand. Die Finger werden im Trauerfall Gliedweise entfernt.

Schwere Zeremonialbeilklinge aus grünem Diorit. Steinklingen dieser Größe waren vermutlich reine Prestigeobjekte und wurden nur im Tauschhandel und im Zeremonialbereich verwendet.

Abmessungen (LxBxD):

370x91x46 mm

Gewicht: 2377 g

Zeremonialklinge aus schwarzem Ganggestein (Basalt), Bei einigen Stämmen war diese Farbe nur den Häuptlingen und einigen wenigen angesehenen Mitgliedern des Stammes vorbehalten.

Abmessungen (LxBxD): 278x82x40 mm

Gewicht: 1391 g

Gruppe von Steinklingen wie sie zeremoniell verwendet wurden. Die zeremonielle Verwendung konnte anhand mikroskopischer Untersuchungen festgestellt werden. Das Spitze Ende weist Schlagspuren auf.

Diese Beilklingen waren begehrte Tausch- und Handelsobjekte.

Diese geschäfteten Beilklingen sind nicht für die alltäglichen Arbeit benutzt worden, sie wurden zeremoniell durch Schlag auf dem hinteren Holzzapfen verwendet, Schlagspuren weisen darauf hin. Auch diese Beile waren in der vorliegenden Form wichtiger Bestandteil des Brautpreises.
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Quelle: Reisen von He-Artefakte nach Indonesien und Michael Dianda, der im Bergland von Papua Neuguinea lebt.

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